Kinder

„Zu viel Liebe kann niemals ein Kind verwöhnen.

Kinder werden erst dann verwöhnt wenn wir Präsenz durch Präsente  ersetzen.“  von Anthony Witham.

 

 

1.) Kinderkonfernz
2.) Anlaufstellen: Hilfe für Kinder und Erwachsene
3.) Artikel der „Allgäuer Zeitung“ Kinder brauchen Freiheit

 

 

1.) 16. Januar 2024 Kinderkonferenz

Das haben wir besprochen und beschlossen Schlaubi Smiley Schlau Besserwisser Vektor – Stock-Vektorgrafik | Adobe Stock          

 

 

2.)

 

3.)

Mittwoch, 10. April 2024

 

Lokales

 

Kinder brauchen Zeit ohne Eltern

 

Erfahrungen, die Kinder alleine sammeln, sind wichtig für ihre Entwicklung. Eine Erziehungsberaterin aus dem Ostallgäu gibt Tipps zu den Voraussetzungen.

  • Spielideen: Die schönsten Spiele für draußen | Eltern.de

 

Es ist wichtig für ihre Entwicklung, dass Kinder die Welt auch alleine entdecken dürfen. Eine Ostallgäuer Erziehungsberaterin gibt Tipp, unter welchen Bedingungen das passieren sollte.Foto: Christian Schwier

 

VON ALEXANDRA DECKER

 

Wie findet man die richtige Schulart? Wie gelingt es, Ordnung im Kinderzimmer zu halten? Was hilft gegen kleine und große Wutmonster? Der Alltag mit Kindern bringt immer wieder neue Herausforderungen mit sich. In einer losen Serie greift die Allgäuer Zeitung solche Themen auf und gibt mithilfe von Experten Tipps, wie sie sich bewältigen lassen. Thema heute: Wie lange und unter welchen Bedingungen dürfen Kinder allein gelassen werden?

 

Ostallgäu Der Frühling kommt und mit den wärmeren Temperaturen zieht es auch Kinder wieder mehr nach draußen. Gerade ältere Buben und Mädchen wollen bei ihren Streifzügen aber nicht mehr ständig von Mama und Papa begleitet werden. Doch ab welchem Alter und für wie lange dürfen Kinder eigentlich alleine draußen spielen oder alleine in der Wohnung sein? „Das kann man nicht an Zahlen festmachen“, antwortet Elisabeth Frank-Keller, Leiterin der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Marktoberdorf und Füssen. Das hänge von der Entwicklung des Kindes ab.

 

Darauf fußt auch die deutsche Gesetzgebung. Es gibt keine klare Regel für Aufsichtspflicht. Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE) empfiehlt als grobe Orientierung, Kinder bis zum 3. Lebensjahr nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Ab dem 4. Lebensjahr nicht länger als 10 bis 30 Minuten alleine zu lassen, wenn die Eltern in der Nähe sind. Ab dem 7. Lebensjahr können Kinder bis zu 2 Stunden alleine zu Hause bleiben, wenn die Entwicklung des Kindes und das Umfeld es zulassen.

 

Laut Frank-Keller gilt es Risikofaktoren in der Umwelt und im Kind selber zu beachten: Kommt es mit dem Straßenverkehr zurecht? Geht es schnell mit Fremden mit? Ist es sehr impulsiv und scheut kein Risiko oder ist es eher ängstlich? Kennt es sich in der Umgebung aus? Kommt es heim, wenn es Probleme gibt? „Das lässt sich nicht am Alter festmachen. Man muss das Kind beobachten“, sagt sie. Manche gehen mit fünf Jahren schon alleine zum Bäcker, andere fürchten sich davor. Dabei komme es auch darauf an, wo der Bäcker ist, und was das Kind können muss, um dorthin zu gelangen. Wichtig ist es laut der Erziehungsberaterin, Kinder von den ersten Momenten im Straßenverkehr, beim Einkaufen oder auf dem Spielplatz mit den Regeln vertraut zu machen.

 

Zu früh sollte man von einem Kind nicht verlangen, Dinge alleine zu machen. „Das kann schnell zu Überforderung führen“, sagt Frank-Keller. Das Kind wird signalisieren, dass es das nicht will, und Erwachsene sollten behutsam vorgehen. „Eltern sind manchmal schnell mit Erklärungen, wie du bist nur zu faul, allein zum Bäcker zu gehen“, sagt die Expertin. Unter Druck macht das Kind keine positive Erfahrung mit dem Alleinsein, selbst wenn es am Ende klappen sollte. Es kann dann auch in der Folge zu negativen Gefühlen kommen, wenn es alleine bleiben soll.

 

Grundsätzlich aber sind Erfahrungen, die das Kind alleine sammelt, ein wichtiger Teil für den Loslösungsprozess von den Eltern. Kinder haben von klein auf ein Autonomiebedürfnis. Erst ist das nur: Ich will meine Schuhe alleine anziehen. Später: Ich will alleine auf den Spielplatz. „Es ist notwendig, dass Kinder einen immer größeren Spielraum bekommen“, sagt Frank-Keller. „Es gehört dazu, dass die Eltern nicht immer hinterher sind und ihnen alles abnehmen.“ Geschieht das, können sie ihre eigenen Fähigkeiten nicht entdecken. Außerdem spielt irgendwann auch die Privatsphäre eine Rolle, die es nicht gibt, wenn die Eltern ständig dabei sind.

 

Was Kinder sich zutrauen, hängt auch von den Eltern selbst ab. „Wenn die Bezugsperson ängstlich ist, wird es auch das Kind eher sein“, sagt Frank-Keller. Das kann die Entwicklung des Kindes behindern. Deshalb sollten sich Eltern selbst beobachten, was ihnen schwerfällt und in solchen Fällen den anderen Elternteil übernehmen lassen, statt die eigenen Ängste auf den Nachwuchs zu übertragen.

 

Das Kind bei seinen Streifzügen ohne Aufsicht mit einem GPS-Tracker im Blick zu behalten, ist für Frank-Keller eine zweischneidige Sache. Fahren Sohn oder Tochter zum Beispiel mit Zug oder Bus zur Schule, kann es durchaus helfen, wenn sie ein Gerät dabei haben, mit dem sie notfalls die Eltern anrufen können. „Es ist ein technisches Hilfsmittel, hat aber auch die andere Seite von Kontrolle und Überwachung“, sagt die Erziehungsberaterin. Ab einem bestimmten Alter sollten Kinder nicht ständig überwacht werden. Zumal es auch nur eine scheinbare Kontrolle sei. Man sehe zwar, wo das Kind gerade ist, ob ihm ein Unfall passiert ist, aber nicht.