Liebe Eltern und Besucher,

unter „BRENNPUNKT“ findet ihr künftig Themen und Beiträge die brandaktuell sind, die bewegen, die was bewegen sollen, die wichtig sind um aufmerksam zu machen und aufmerksam zu sein, die helfen und wo man Hilfe holen kann, die informieren und wo man sich informieren kann.

Schaut wieder vorbei
liebe Grüße Sabine vom Kinderhort

 

THEMEN

1.) Immer aktuell KINDERRECHTE
2.) ANLAUFSTELLEN wenn Ihr Hilfe braucht
3.) Schlagen verboten!!
4.) Artikel der „Allgäuer Zeitung“  Mein liebstes Kind“

Liebe Kinder,  Eltern, Erwachsene und Jugendliche,

viele Menschen wissen auch heute im Jahr 2021 noch nicht, dass auch Kinder Rechte haben!!! 

20. November TAG DER KINDERRECHTE     Tag der Kinderrechte - tfv-erfurt
 
Dieses Jahr am 20. November jährt sich die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention zum 30. Mal. Deshalb feiern wir den Tag der Kinderrechte besonders groß und laut mit vielen Aktionen für Kinder und Jugendliche – in Deutschland und auf der ganzen Welt!

Wenn Ihr den unten stehenden Link anklickt, öffnen sich die 10 Welt – Kinderrechte ausführlich beschrieben.                                                                                                                                                                                                                                                          Kinderrechte für Jung und Alt - SOCIUS - Die BildungspartnerDie 10 Kinderrechte   

 

 

Ein Artikel aus der Allgäuer Zeitung

Kinder zu schlagen ist asozial!
Selbst ein Klaps oder eine Ohrfeige sind eine Erniedrigung, nicht Wertschätzung und ein  Fehlverhalten und zeigt die Schwäche des schlagenden.
Hier lernen schon die kleinsten, dass man Konflikte nur mit Gewalt lösen kann oder seinen Willen nur mit Gewalt durchsetzen kann.

Das kann sich auch auf den Intelligenzquotienten von Kinder auswirken, wie eine Studie der University of New Hampshire aus dem Jahr 2009 zeigte. Die Wissenschaftler hatten mehr als 1500 Kinder und ihre Eltern über vier Jahre hinweg beobachtet.

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Kinder zwischen zwei und vier Jahren, die regelmäßig einen Klaps bekamen, einen im Durchschnitt fünf Punkte niedrigeren IQ hatten als Kinder, die nicht geschlagen wurden.

“Je öfter sie einen Klaps auf den Po bekommen, desto langsamer ist die geistige Entwicklung von Kindern”, fasste Professor Murray Straus, der die Studie leitete, die Ergebnisse zusammen.


Wollen wir das?? Neiiin!!  Wollen wir nicht viel lieber unsere Kinder zu toleranten, intelligenten, liebevollen, emphatischen, kooperativen Menschen erziehen die sich verbal, durchaus gerne mal laut mitteilen und ihre Rechte einfordern können!? Das ist wichtig und das ist es was unsere Welt braucht!!

Erziehen ohne Gewalt                   

Eltern können ihre Kinder auch erziehen, ohne körperliche Gewalt anzuwenden, davon ist die Wissenschaftlerin überzeugt.

Kein Kind hat es verdient, körperlich oder verbal verletzt zu werden. Um sich bewusst zu machen, wann das eigene Verhalten verletzend ist, kann man sich zum Beispiel die Frage stellen, ob man auf diese Weise mit seinem Partner umgehen würde, oder auch, wie man sich selbst in der Situation fühlen würde.

Diese Methode ist erstaunlich effektiv, um sich bewusst zu machen, wie Worte und Taten wirken können. Kinder sind noch viel sensibler als Erwachsene – das müssen wir uns wieder und wieder bewusst machen und uns entsprechend verhalten.

Dieser Artikel von Gina Louisa Metzler erschien zuerst bei der HuffPos

Eltern müssen Ihre Kinder erziehen, dass ist Ihr Erziehungsauftrag

Auch Strafen sind manchmal notwendig, altersgerecht und am besten mit Bezug auf das Fehlverhalten zeitnah ….. und natürlich realisierbar…wichtig! Vorher überlegen!!!

Untenstehender Link weißt auf die gesetzlichen Strafen hin.

kinderhort-miteinander.de/…/Gesetz-Strafe.doc

Wir als Kindertageseinrichtung und Schule sind angehalten jedem Verdacht nachzugehen und die zuständigen Behörden einzuschalten!!

Bitte liebe Eltern denkt an das Wohl Eurer Kinder, sie sind unsere Zukunft!!

In diesem Sinne liebe Grüße Sabine vom Kinderhort für das ganze Team

 

 
1.) Mein liebstes Kind

 

 

Mittwoch, 10. April 2024

 

Die dritte Seite

 

Mein liebstes Kind

 

Die meisten Eltern möchten ihre Söhne und Töchter gleich behandeln. Und sie geben nur ungern zu, wenn sie sich einem Kind näher fühlen. Dabei ist Zuneigung oft unterschiedlich verteilt. Das kann Folgen für ein ganzes Leben haben.

Stock Photo: Alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern sitzt auf einer Bank.

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Kinder soll man gleich behandeln. Kinder soll man gleich liebhaben. So sagt es die gesellschaftliche Norm. Doch das ist eine Illusion, betonen Entwicklungspsychologen.Foto: Angel Santana Garcia, Imago

 

VON ANGELA STOLL

 

Es ist dieser eine Satz, der sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hat. Kathrin, meine Freundin, bekam ihn oft von ihrer Mutter zu hören. „Sei froh, dass du ein Einzelkind bist!“ Diesen Satz sagte die Mutter mit großem Ernst. Und sie sagte ihn immer und immer wieder. „Sei froh, dass du ein Einzelkind bist! Dann musst du nie erleben, wie dein Bruder bevorzugt wird.“ Ihr ganzes Leben lang hatte die Frau darunter gelitten, dass sie – wie sie meinte – von ihren Eltern benachteiligt worden war. Dass ihr Bruder das liebste Kind der Eltern war.

 

Ein Lieblingskind zu haben, darf man das überhaupt? Schon der Gedanke klingt unerhört. Weil Eltern schließlich keines ihrer Kinder bevorzugen sollen und umgekehrt keines zu kurz kommen darf. Weil eine gute Mutter, ein guter Vater ja alle Kinder gleich liebt. Und es doch etwas Wunderbares ist, wenn ein Kind nicht nur die Eltern hat, sondern auch einen Bruder oder eine Schwester, mit dem man groß werden darf. So wunderbar, dass dem Band der Geschwister sogar ein eigener Welttag an diesem Mittwoch gewidmet ist.

 

Geschwister spielen und streiten miteinander, lieben und bekämpfen sich, halten zusammen und graben sich gegenseitig das Wasser ab. Keine Beziehung währt normalerweise so lange wie die zu Schwester oder Bruder. Auch heute wachsen in Deutschland zwei von drei Kindern mit Geschwistern auf. Wie sie zueinander stehen, hängt allerdings zu einem beträchtlichen Teil vom Verhalten der Eltern ab. Einseitige Bevorzugungen können das Verhältnis zu Bruder und Schwester ein Leben lang trüben – doch darüber wird wenig gesprochen.

 

Kathrins Mutter, eine hochbetagte Dame, wird lebhaft, wenn sie von den Untaten ihres Bruders berichtet. Nie hat sie ihm verziehen, dass ihm etwas in ihrem geliebten Puppenhaus zu Bruch ging, als ihn die Mutter damit spielen ließ. Dabei wusste die Mutter doch genau, dass sie den Tollpatsch nicht an das Häuschen lassen durfte! Noch heute dient die Geschichte der Seniorin als Beleg dafür, dass ihr Bruder daheim der kleine Prinz war. War es wirklich so schlimm? Niemand weiß es genau, auch Kathrin nicht. Jedenfalls hat sich die alte Dame vorgenommen, es selbst besser zu machen: Ihren Enkeln macht sie stets exakt gleichwertige Geschenke.

 

Dass es in Familien gerecht zugehen soll, ist ein Ideal der heutigen Zeit. In früheren Jahrhunderten wurden Bevorzugungen noch wie selbstverständlich hingenommen. Der Erstgeborene erbte Besitz und Rechte, während jüngere Brüder meist das Nachsehen hatten – in Adelshäusern ebenso wie auf dem Bauernhof. Töchter waren in den meisten Kulturen grundsätzlich weniger wert als Söhne. So ist es nicht lange her, dass sie durch Heirat automatisch ihren ursprünglichen Familiennamen verloren, während Söhne ihn weiterführten. Heute kommt es dagegen fast einem Tabubruch gleich, sich als Eltern eine Bevorzugung einzugestehen, wie der Schweizer Entwicklungspsychologe Jürg Frick in seinem Buch „Ich mag dich – du nervst mich“ schreibt.

 

Dabei zeigen Studien zum Thema, dass in erstaunlich vielen Familien die Gunst der Eltern ungleich verteilt ist – manche Untersuchungen gehen sogar von mehr als 60 Prozent aus. Auffällig ist dabei: Zugeben will das niemand. Spricht man mit Eltern, beteuern die in der Regel treuherzig, ihre Kinder gleich lieb zu haben. „Kaum jemand gibt offen zu, ein Lieblingskind zu haben“, sagt Frick. „Es herrscht die Ideologie, dass man Kinder genau gleich behandeln soll.“ Deshalb verschließen viele Mütter und Väter fest die Augen und geben sich der Illusion hin, die eigenen Gefühle gießkannenartig gleich auf die Kinder zu verteilen – was niemals gelingt.

 

Warum Eltern ihre Sprösslinge ungleich behandeln, kann viele Gründe haben. Die Münchener Pädagogin und Familienberaterin Martina Stotz zeigte in ihrer Dissertation, dass zum Beispiel Charakter und Verhalten der Kinder eine Rolle spielen: In Befragungen beschrieben sich bevorzugte Geschwister als „sehr anpassungsfähig und der familiären Norm entsprechend“, während sich benachteiligte genau gegenteilig verhielten.

 

Aber auch auf die Reihenfolge kommt es an: Für Eltern ist das erste Kind immer etwas Besonderes. Nie wieder wird man von einem ersten Lächeln so verzaubert sein, nie wieder mit solchem Stolz den Kinderwagen schieben, nie wieder beim ersten Fieber derart in Panik geraten, nie wieder solche Unmengen von Fotos machen. Womit sollen weitere Kinder denn aufwarten, um solche Erlebnisse zu toppen? Mit jedem Kind wird die Routine größer, zur Geburt treffen kleinere Geschenke ein, für die Babymassage ist keine Zeit mehr. Der Erziehungseifer lässt nach, die Kleinen bohren unbehelligt in der Nase und dürfen obendrein früher fernschauen, Schokolade essen und Cola trinken als die Großen. Und die Nesthäkchen kommen den Eltern besonders winzig und hilflos vor, sodass sie meinen, sie mit einer Extraportion Zuwendung und Zuckerwatte vor der bösen Welt beschützen zu müssen. Ungerecht? Je nach Perspektive schon.

 

Kommt hinzu, dass jedes Kind eine einzigartige Persönlichkeit mit speziellen Eigenarten und Verhaltensweisen ist, die unbewusst etwas in den Eltern triggert. So kann es sein, dass wir uns in der Impulsivität der Tochter wiedererkennen und uns ihr daher besonders nahe fühlen. Vielleicht passiert aber auch das Gegenteil: Dass wir das Kind unbewusst besonders kritisch betrachten, da wir diesen Zug an uns nicht mögen. Vielleicht erinnert uns die widerborstige Art auch an die eigene Schwester, mit der wir nicht zurechtkamen. Oder die wir genau deshalb bewunderten. „Die Überzeugung der meisten Eltern, ihre Kinder im gleichen Maße zu lieben, entstammt also, wie etwa die Illusion von der gleichen Erziehung, einem Wunschdenken“, folgert Entwicklungspsychologe Frick. „Beziehungen sind immer viel stärker durch unbewusste Gefühle, Fantasien, Wünsche, Erfahrungen und Ziele beeinflusst als von unseren Idealen.“

 

Wie alle anderen wandeln sich meist auch die Eltern-Kind-Beziehungen im Lauf des Lebens. Wenn das Lieblingskind in der Pubertät auf Distanz geht, kann es sein, dass die jüngere Schwester seinen Part übernimmt. Auch dann, wenn sich eine Patchwork-Familie bildet, werden die Rollen neu vergeben.

 

Sich einem Kind besonders nah zu fühlen, ist nichts Unmoralisches, sondern normal und menschlich. Unmenschlich wird es erst, wenn der Liebling klar bevorzugt wird, betont die Ratgeberautorin Nicola Schmidt („Geschwister als Team“). Unter Geschwistern werde ohnehin ständig gemessen, verglichen und gewetteifert, da sie um lebenswichtige Ressourcen konkurrieren. Die wichtigste davon ist die Liebe der Eltern. Kinder, die sich grundsätzlich geliebt und gut aufgehoben fühlen, können es daher besser wegstecken, wenn sie mal einen kleineren Adventskalender bekommen als der Bruder. Geschenke und andere Gegenstände haben oft deshalb eine so große Bedeutung, da sie als Symbol elterlicher Zuneigung gesehen werden.

 

Kurioserweise können Kinder aber oft schlecht einschätzen, wer von den Geschwistern wirklich Mamas Liebling ist. „In mehr als der Hälfte der Fälle liegen erwachsene Kinder falsch“, sagt die US-Soziologin Jill Suitor von der Purdue University, die mit einem Forscherteam rund 420 Mütter und deren Kinder interviewte. Dabei lagen Söhne und Töchter nicht nur bei ihrer Einschätzung daneben, wer der Mutter emotional am nächsten steht, sondern irrten auch darin, wer die meisten Auseinandersetzungen mit ihr hatte, auf wen sie besonders stolz und wer für sie die größte Enttäuschung war. Das ist eine tröstliche Botschaft für alle, die sich zurückgesetzt fühlen: Gut möglich, dass die Schwester dasselbe denkt. „Die schlechte Nachricht ist, dass man das als Mutter nicht kontrollieren kann“, sagt Suitor. Wie viel Liebe beim Kind wirklich ankommt, lässt sich nicht sagen. Wie man sich in einer Familie wahrnimmt, ist immer subjektiv.

 

Gerechtigkeit lässt sich ohnehin nicht herstellen – wie will man etwa unterschiedlich alte Kinder zu Weihnachten gleichwertig beschenken? Vergleicht man Zahl, Wert, Gewicht oder Volumen der Geschenke? Und wie geht man damit um, dass ein kleineres Kind bestimmte Filme nicht schauen darf, das große schon? Nicht allein zur Schule laufen darf, das große schon? Kleinigkeiten eben, die den Alltag dominieren.

 

Wahre Kränkungen hören sich anders an. Maria, eine andere Freundin, berichtet, dass ihr älterer Bruder immer im Bett der Mutter schlafen durfte, wenn der Vater nicht da war. Eine Zeit lang hatte sie nachts so große Angst, dass auch sie sich zur Mutter legen wollte. „Sie hat mich aber einfach weggeschickt. Ich sehe mich heute noch im Türrahmen stehen mit meinem Teddybär“, sagt Maria. „Das werde ich ihr nie verzeihen.“ Die Mutter, erzählt sie, sei mit fünf Schwestern aufgewachsen und habe Jungen einfach lieber gemocht – war sich dessen aber nie bewusst. Eltern sollten also öfter einen kritischen Blick auf das Familiengefüge werfen, im Zweifelsfall mithilfe von außen.

 

Das Gefühl, stets zurückgesetzt zu werden, kann Spuren hinterlassen. Betroffene Kinder seien im Schnitt weniger selbstbewusst, sie neigten eher zu Aggressionen und Depressionen, schreibt US-Expertin Suitor. Entwicklungspsychologe Frick betont, wer sich auf Dauer von beiden Eltern benachteiligt sehe, reagiere mit Rückzug, Depression, psychosomatischen Beschwerden und Aggressivität. Besonders fatal wirkt sich die Benachteiligung aus, wenn sie unbegründet bleibt. Können Eltern dagegen erklären, warum sie sich mehr auf das Geschwister konzentrieren – etwa, weil es an einer Krankheit oder einer Behinderung leidet –, wird das von Kindern meist akzeptiert. Das konnte auch die Pädagogin Stotz in ihrer Dissertation zeigen.

 

Maria hat schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrem Bruder. Wenn aus Streitereien Rivalität wird, kann daraus jahrelanges Misstrauen erwachsen – oder im schlimmsten Fall gar eine lebenslange Feindschaft. Und manchmal brechen alte Wunden aus der Kindheit auch dann wieder auf, wenn die eigenen Eltern schon tot sind. Dann, wenn ums Erbe gestritten wird. Nicht selten kämpfen dann wohlsituierte Seniorinnen und Senioren verbissen um Kleinigkeiten, da sie nicht schon wieder den Kürzeren ziehen wollen. Entwicklungspsychologe Frick berichtet von einem Gespräch mit einer Mediatorin, die zuletzt versucht hatte, eine besonders heftige Erbauseinandersetzung zwischen Geschwistern zu schlichten. Am Ende war immer noch ein Betrag offen, um den man verzweifelt rang: Es ging um exakt zehn Cent.